Ausbildungsinitiative verabschiedet Mitbegründerin Dr. Waltraud Günther

Großes Engagement für Jugendliche mit Förderbedarf wird geehrt

Regelmäßig treffen sich die Vertreter der an der Ausbildungsinitiative im Landkreis Freudenstadt beteiligten Unternehmen, Schulen und Institutionen. Beim vergangenen Treffen in Glatten wurde Dr. Waltraud Günther als Mitbegründerin der Ausbildungsinitiative feierlich verabschiedet. Der geschäftsführende Gesellschafter der J. Schmalz GmbH, Dr. Kurt Schmalz, würdigte das große Engagement der ehemaligen Schulleiterin der Christopherus-Schule in Freudenstadt. Auch die Auszeichnung „Deutschland Land der Ideen“, welche der Ausbildungsinitiative im Jahr 2011 verliehen wurde, sei als eine Anerkennung für den herausragenden Einsatz von Dr. Günther zu verstehen. Sie wird der Initiative auch in Zukunft erhalten bleiben und die Ausbilder- und Fortbildungsschulung im Oberlinhaus begleiten.

2006 wurde die Ausbildungsinitiative gemeinsam von den Unternehmen Arburg, fischer, Homag und Schmalz mit der Christopherus-Schule, der Heinrich-Schickart-Schule und dem Landkreis Freudenstadt ins Leben gerufen. Weitere regionale Unternehmen wie Bosch Rexroth, INTRA Mechanik, LEUCO und L’Orange sowie die IHK Nordschwarzwald und die Agentur für Arbeit schlossen sich schnell der Initiative für Jugendliche mit Förderbedarf an. Diesen Schülern fällt der Einstieg ins Berufsleben besonders schwer. Die Initiative stellt daher Ausbildungsplätze zum Metallfeinbearbeiter, die speziell auf die Bedürfnisse dieser jungen Menschen ausgelegt sind. Die Jugendlichen werden in einer Sonderklasse unterrichtet und betreut. Im Rahmen der kooperativen Ausbildung werden Grundfertigkeiten in der Metallbearbeitung, Montage und Instandsetzung von Teilen, Maschinen, Geräten und Apparaten gelehrt. Zu den Aufgaben des Metallfeinbearbeiters gehören dabei hauptsächlich Drehen, Bohren und Fräsen. Die Ausbildung wird nach drei Jahren mit einer Prüfung beendet. Der Großteil der Absolventen ist anschließend in den Unternehmen tätig, einige haben danach eine Weiterbildung zum Industriemechaniker erfolgreich abgeschlossen.

Ziel der Initiative ist es, neben den regulären Ausbildungsplätzen weitere Möglichkeiten für die Schüler mit Förderbedarf beziehungsweise Absolventen einer Förderschule anzubieten. In den vergangenen sechs Jahren konnten so 50 zusätzliche Ausbildungsplätze und jeweils eine eigene Sonderberufschulklasse an der Heinrich-Schickhardt-Schule in Freudenstadt geschaffen werden. Auch im kommenden Ausbildungsjahr soll eine Sonderklasse gebildet werden.

Unternehmen mit Interesse an der Ausbildungsinitiative sind in der Runde stets herzlich willkommen. Ansprechpartner bei der IHK ist Michael Jost, Marie-Curie-Straße 2, 72250 Freudenstadt, Telefon 07441/86052-15